Nachdem ich nun schon Marvel’s Daredevil, Jessics Jones und Luke Cage angeschaut habe, wobei ich die beide erst genannten klar bevorzuge, war ich nun auch neugierig, wie die vierte der geplanten NETFLIX-Serie so ist. Marvel’s Iron Fist, oder auch nur Iron Fist, handelt von Daniel (Danny) Rand, der nach 15 Jahren wieder in New York auftaucht – zu Höherem berufen.
Um was geht’s?
Der totgeglaubte 25-jährige Danny Rand taucht nach knapp 15 Jahre nach einem Flugzeugabsturz in China, bei dem er als seine Eltern verlor, wieder in New York auf. Seine Freunde und alle Bezugspersonen aus früheren Zeiten glauben zunächst nicht, dass der „verrückte“ Mann ohne Schuhe und etwas hippy angezogen, wirklich der wahrhaftige Danny ist, der den Absturz überlebte. Er stößt auf Ablehnung. Dannys Vater war ein erfolgreicher Geschäftsmann, der mit seinem Freund Harold Meachum, eine gut laufende Firma aufbaute und ihm somit ein beachtliches Erbe hinterlassen. Joy und Ward Meachum, die beiden Kinder von Harold führen nun das Unternehmen, da Harold vor einigen Jahren an Krebs verstarb. Danny ist mit ihnen aufgewachsen und er kann Joy überzeugen, dass er tatsächlich Danny ist. Die beiden Geschwister fürchten allerdings um das Vermögen der Firma und versuchen sich mit einem schlechten Deal aus der Affäre zu ziehen. Danny kämpft mit Hilfe der Anwältin Jeri Hogarth um seine Milliarden.
Was war in China passiert?
Dannys Eltern starben tatsächlich bei dem Flugzeugabsturz, wie ein Wunder überlebte er und wurde von Mönchen gerettet. In der mysteriösen Stadt K’un-L’un wuchs er mit den Mönchen, die ihn auch in der Kampfkunst lehrten auf. Er legte einige Prüfungen ab und konnte sich zur Iron Fist hoch arbeiten. Er ist der Auserwählte, der durch Konzentration auf sein Chi seine Faust zum Leuchten bringt und ihm besondere Kräfte verleiht.
Was macht er jetzt in New York?
In New York hat er es anfangs nicht leicht. Er kämpft zum einen um die Bestätigung, dass er Danny Rand ist und geht auf die Suche nach seinem Platz in der Welt. Er trifft auf die Kampfsportlehrerin Colleen Wing, die Besitzerin eines Dojos, bei der er Unterschlupf findet. Alsbald geht er auf Spurensuche: War der Flugzeugabsturz seiner Eltern wirklich ein Unfall? Wenn nicht, wer hat seine Eltern auf dem Gewissen? Er deckt viele Abgründe und Geheimnisse auf: Harold Meachum ist gar nicht tot, er lebt und hat sich auf einen schlechten Deal mit „der Hand“ eingelassen. Hat die Hand seine Eltern umbringen lassen? Unterstützung bei der Aufklärung erhält er von Colleen und der Krankenschwester Claire Temple, die wir bereits aus Marvel’s Daredevil und Luke Cage kennen.
Der Trailer zu Iron Fist
Die Hauptcharaktere
Finn Jones als Daniel „Danny“ Rand: Er ist die Iron Fist
Jessice Henwick als Colleen Wing: Inhaberin eines Dojos und Freundin von Danny
David Wenham als Harold „Harry“ Meachum: Vater von Ward und Joy
Jessica Stroup als Joy Meachum: Tochter von Harry, Geschäftsführerin
Tom Pelphrey als Ward Meachum: Sohn von Harry, Geschäftsführer von und ehemaliger Freund von Danny
Rosario Dawson als Claire Temple: Freundin von Colleen und Krankenschwester
Ramón Rodríguez als Bakuto: Weggefährte von Danny und
Was genau?
Titel: Marvel’s Iron Fist
Kategorie: Action, Drama
Staffeln: 1+
Anzahl der Folgen: 13
Länge: ca. 50-60 Minuten
Jahr: seit 13.03.2017 (erstmals auf NETFLIX)
Produktion: ABC Studios, Marvel Entertainment, The Walt Disney Company
Mal ehrlich…
Da ich die anderen drei Serien eigentlich ganz gut fand, war ich recht gespannt. Allerdings war ich persönlich etwas enttäuscht – sowohl von der Geschichte als auch von Hauptdarsteller Finn Jones. Naja, klar haben Superhelden immer etwas Fiktives, aber die Geschichte mit K’un-L’un und den Mönchen – joar. Aber das ginge ja noch, wenn das Ganze dann wenigstens überzeugend am Bildschirm rüberkommt. Man hat das Gefühl, dass Danny fortwährend am Stöhnen und Zweifeln ist – das ist wirklich anstrengend. Es hat den Anschein als müsse sich der Charakter „Iron Fist“ erst einmal ausbilden, eine Person, die erst zu sich selbst finden muss. Das ist natürlich zu einem gewissen Maße gewollt, da Danny seine Iron Fist nur in Einklang mit sich selbst heraufbeschwören kann. Das kann er dann in nicht ganz so entscheidenden Momenten nicht, da er zu wütend, zu unkontrolliert und zu „raufboldig“ ist. Das hat Charme, dass mal ein Superheld nicht gleich der coole, starke Typ mit viel Selbstbewusstsein ist, aber das ist etwas zu viel. Die Serie zieht sich manchmal etwas, so dass eine Zeit lang einfach nicht wirklich etwas passiert, aber dann doch „Kaaaaboooum“ – doch wieder etwas passiert.
Okaaay…
Ich nehme Finn Jones die Rolle irgendwie einfach nicht ab, da fehlt der Schliff – für mich wenig überzeugend. Viele Kritiken sagen das nicht ganz so offen – auch wenn eigentlich durchgehend zu lesen ist, dass Danny Rand als Iron Fist im Defenders-Quartett das schwächste Glied in der Kette ist. Das stimmt allerdings, nicht nur an seinen Kräften gemessen, auch seine schauspielerischen Leistungen lassen zu wünschen übrig. Wenn man allerding Fan von Superhelden ist, kann man das getrost mal anschauen und sich berieseln lassen. Wer Martial-Arts mag, der ist hier doch gut aufgehoben und kommt bei der ein oder anderen Einlage auf seine Kosten. Die weiteren Schauspieler sind auch nicht zu vernachlässigen: Tom Pelphrey als Ward (was ein Name) ist brillant. Er sieht zu Beginn so böse und kalt aus, entwickelt sich in der Serie aber zu meinem Liebling. David Wenham als Harold spielt ebenfalls super, er bringt der Serie auf jeden Fall unterhaltungswert und Rosario Dawson stellt (neben Anwältin Jeri Hogarth) als unbeteiligte Krankenschwester Claire nicht nur indirekt eine Verbindung zwischen den anderen Serien der NETFLIX-Reihe her, sie sorgt auch für den ein oder anderen lockeren Spruch zwischendurch. Zusätzlich wird die „Hand“ bekämpft oder (wird versucht zu bekämpfen), was ebenfalls eine klare Gemeinsamkeit zu Daredevil darstellt, der mit Electra die „Hand“ verfolgte. Wer „The Defenders“ sehen will, sollte auch mal bei der Iron Fist vorbei schauen.